17.10.2022
Im HAUS DER TAUSEND TEICHE in Wartha fanden zwei fachintensive Tage des Austauschs über die Themen Teichwirtschaft und Naturschutz statt. Am 15. und 16.09.2022 kamen dabei ca. 60 Akteure zusammen.
Auch aus Teichgebieten Mecklenburg-Vorpommerns, Brandenburgs und Niedersachsens reisten Fachleute an. Das Ziel war, gemeinsam Perspektiven für eine naturschonende Bewirtschaftung der Teiche zu diskutieren und zu entwickeln.
Vielfältige Beiträge – von der Geschichte bis zur aktuellen Lage der Teichwirtschaften, dem Zustand der Artenvielfalt sowie aktuellen Projekten in der Region – füllten die zwei Tage aus. Besondere Aufmerksamkeit erhielten Filmausschnitte von Naturfilmer Dr. Axel Gebauer über das zum ersten Mal ungestört gefilmte Sozialverhalten von Fischottern in freier Natur. Der Biologe und frühere Vorsitzende der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz Dr. Fritz Brozio sowie Teichwirt Karsten Tusche von der Fischzucht Rietschen GmbH fassten abschließend die Ergebnisse des Workshops in einer Diskussion zusammen. Unterschiedliche Ansichten bestanden zum Abschuss von Graureihern und zum Einsatz von Graskarpfen. Gerade die Auswirkungen von Graskarpfen auf die Entwicklung von Wasserpflanzen soll in weiteren Forschungsprojekten untersucht werden. Einige der präsentierten Beiträge können Sie auf lanu.de in der rechten Spalte unter "Material" nachlesen.
In den Beiträgen wurde deutlich, dass die Artenvielfalt in den Teichen stark von der Strukturvielfalt abhängig ist. Speziell Flachwasserzonen sind für Vögel, Wasserkäfer, Amphibien und Libellen wichtige Lebensräume und sollten gefördert werden. Zentral war auch die Vorstellung der neuesten Förderrichtlinie „Teichwirtschaft und Naturschutz“, die ab 2023 in Sachsen in Kraft tritt. Diese berücksichtigt auch die aus Sicht vieler Akteure sinnvolle Sömmerung von Teichen und die Förderung des Oberlausitzer Biokarpfens.
Veranstalter des Workshops war die Naturforschende Gesellschaft der Oberlausitz in Kooperation mit der Akademie der Landesstiftung Umwelt und Naturschutz und dem UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, unter Mitarbeit des Sächsischen Fischereiverbandes, des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz, der Sächsischen Vogelschutzwarte, der Fischereibehörde Königswartha sowie des Förder- und Fachbildungszentrums Kamenz.
Dank Herbert Schnabel (Ranger im Ruhestand) konnten sich die Teilnehmenden ein Bild von den typischen Wasserpflanzen in den Teichen machen. © Sandro Tenne