22.09.2016

Deutsch-polnischer Erfahrungsaustausch im Biosphärenreservat

Kollegen aus Niederschlesien und dem Lebuser Land aus Polen am 19. September 2016 beim Erfahrungsaustausch mit dem SMUL, dem LfULG und der Biosphärenreservatsverwaltung am Haus der Tausend Teiche in Wartha. Foto: Jörg Richter, SMUL

Das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft stand im Mittelpunkt des diesjährigen Naturschutz-Fachaustauschs zwischem den Gebietsverwaltungen von Niederschlesien und dem Lebuser Land in Polen und dem Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft und seinen nachgeordneten Naturtschutzbehörden. Sechs Fachleute aus Polen waren dabei im Reservat zu Gast und brachten die Erfahrungen aus ihren Regionen mit.

Sowohl in Polen, als auch in der Oberlausitz spielen die Karpfenteiche eine herausragende Rolle für den Naturschutz und speziell für den Vogelschutz. So ging es in mehreren Vorträgen um die Entwicklung der Wasservogelpopulationen in unseren Teichgebieten - schließlich kennen weder Kormorane noch Reiher Landesgrenzen. Auch die Ausbreitung des Bibers wurde thematisiert. Während in Polen schon weite Gebiete dicht besiedelt sind, und Konflikte mit der Landnutzung gelöst werden müssen, befindet sich die Biberpopulation an der Spree noch in Ausbreitung. Übrigens sind die Spree-Biber vermutlich Nachkommen aus einem Wiederansiedlungsprojekt in Westpolen und Brandenburg aus den 1970er Jahren.

Bei einem Rundgang durch das Haus der Tausend Teiche und einer Exkursion durch das Biosphärenreservat wurden verschiedene Fragen zu Naturschutz und Landschaftspflege diskutiert. Zu den Höhepunkten gehörte der Besuch der neu gegründeten Mutterkuhherde der Agrargenossenschaft in Klitten. In einem gemeinsamen Projekt zwischen den Landwirten, dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sowie der Biosphärenreservatsverwaltung werden Lösungen für naturschutzgerechte Weidesysteme entwickelt. Denn wenn Kühe wieder auf die Weide dürfen, profitieren davon auch selten gewordene Wiesenvögel wie Weißstorch und Kiebitz.

Bei bestem Wetter präsentierte sich dann die Oberlausitz zum Abschluss des Treffens auf dem Monumentberg in der Hohen Dubrau. Der Blick war frei über das Heide- und Teichland bis in das Lebuser Land und die Wojewodschaft Niederschlesien. Im Süden grüßte der Jeschken aus Böhmen. Ein schönes Bild für die Zusammenarbeit zwischen den Nachbarn im Dreiländereck.

 

Foto: Jörg Richter, SMUL

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